Ursula Fricker liest aus «Fangspiele»

Ines und Lenni, eine über Jahrzehnte gefestigte Liebe, eine vertrauensvolle Partnerschaft. Sie ist Dermatologin, er Landarzt. Mit ihrer Tochter, die Cello spielt, leben sie im Berliner Umland. Von ihrem Haus aus ist in der Senke der schieferfarbene See zu sehen, kein grosser See, ein fehlendes Puzzleteil, wie Ines immer sagt. Als fehlte ausgerechnet dort das letzte Puzzleteil der Erde. Dann platzt die charismatische Edda in ihr Leben. Mit ihrer Idee von absoluter Kunst wird sie für Ines zunehmend zum Faszinosum. Die spricht plötzlich von unerfüllten Jugendträumen und vernachlässigt alles, was ihr einmal wichtig war – ihre Tochter, ihren Beruf, Lenni. Als Edda sie für ein innovatives Theaterprojekt gewinnen will, lässt Ines ihr altes Leben fallen und stiehlt sich einfach davon.

Ursula Fricker (*1965, Schaffhausen) hat bisher fünf Romane veröffentlicht, darunter ihr viel beachtetes Debüt Fliehende Wasser (2004) und der für den Schweizer Buchpreis nominierte Roman Ausser sich (2012). Sie wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Georg Fischer Kulturpreis der Stadt Schaffhausen und dem Brandenburgischen Kunst-Förderpreis für Literatur.

Moderation: Tabea Steiner, Autorin und Literaturveranstalterin