Zentrum Paul Klee Bern Gegründet von Maurice E. und Martha Müller sowie den Erben Paul Klee

Die Gründung des Zentrum Paul Klee (ZPK)

Alexander Klee, der einzige Enkel von Paul und Lily Klee, hat kurz nach dem unerwarteten Tod seines Vaters Felix Klee im Jahre 1990 Stadt und Kanton Bern eröffnet, die Erben seien bereit, grosse Teile der Nachlasssammlung zur Verfügung zu stellen, falls in Bern ein Paul Klee gewidmetes monografisches Museum geschaffen werde. 1997 schenkte Livia Klee-­Meyer, die zweite Frau von Felix Klee, den ihr bei der Erbteilung zugefallenen Teil der Sammlung, und Alexander Klee stellte wenig später den Grossteil seiner eigenen Sammlung als Leihgabe zur Verfügung. Mit den Beständen der bisher im Kunstmuseum Bern beheimateten Paul-­Klee-­Stiftung umfasste die für das neue Museum zusammengeführte Sammlung so rund 40% des Gesamtwerks von Paul Klee. Das zu planende Museum sollte als Filiale des Kunstmuseums Bern in dessen unmittelbarer Nähe eingerichtet werden.

1998 offerierten der weltbekannte orthopädische Chirurg Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Maurice Edmond Müller und seine Frau Martha Müller-­Lüthi, unmittelbar nachdem sie von den Plänen erfahren hatten, für den Bau des Klee-­‐Museums sowohl Land im Berner Schöngrün-­Quartier als auch beachtliche finanzielle Mittel.

Stadt und Kanton Bern nahmen das Geschenk mit Begeisterung an. Die Familie Müller gründete die Maurice E. and Martha Müller Foundation (MMMF), während Stadt und Kanton Bern sowie die Paul-­Klee-­Stiftung gemeinsam die Stiftung Zentrum Paul Klee (SZPK) errichteten. Die Burgergemeinde Bern ihrerseits schuf die Paul Klee-­Stiftung der Burgergemeinde Bern zur Unterstützung von Sonderprojekten des ZPK. Die MMMF war für den Bau verantwortlich, Stadt und Kanton Bern finanzierten die Erschliessung und die SZPK hat den Betrieb sicherzustellen. Auf einen Architekturwettbewerb verzichtete die MMMF und erteilte stattdessen auf Vorschlag der beiden Gründer dem italienischen und im Museumsbau erfahrenen Architekten Renzo Piano einen Direktauftrag.

Weil das von der Gründerfamilie geschenkte Land nach Auffassung des Architekten für den Bau nicht auszureichen schien, steuerten Stadt und Kanton Bern die angrenzende Parzelle bei. Insgesamt umfasste das Land, auf dem die «Landschaftsskulptur» ZPK entstehen sollte, nach dieser Erweiterung 90 000 m2.

Maurice E. Müller hielt gleich zu Beginn seines Engagements fest, dass Paul Klee nicht nur als Maler, sondern auch in anderen Künsten, insbesondere der Musik, aktiv gewesen sei, weshalb ein monografisches Museum dem Genius von Klee nicht gerecht werde. Ausserdem würden monografische Museen nur mit einem breiten Angebot überleben können.

So entstand unter den drei eindrücklichen Wellen von Renzo Piano im Schöngrün ein Kulturzentrum, das eine sehr beachtliche monografische Sammlung beherbergen darf. Es umfasst aber auch -­ den «Visionen» von Maurice E. Müller getreu – Räume für Kongresse, kulturelle Veranstaltungen aller Art sowie ein von Janine Aebi-­Müller, der Tochter der Gründer, konzipiertes Kindermuseum für Kinder von 4 bis 88 Jahren und einen von Martha Müller-­Lüthi geschenkten Skulpturenpark.

Das Zentrum Paul Klee öffnete seine Tore erstmals am 20. Juni 2005 und konnte im ersten Halbjahr seines Bestehens über 200 000 Besuchende begrüssen.