Zentrum Paul Klee Bern Gegründet von Maurice E. und Martha Müller sowie den Erben Paul Klee

Highlights 2014 Zentrum Paul Klee, Bern

Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet 14/03—22/06/14

2014 jährt sich das Ereignis der legendären Tunisreise, die die drei Künstlerfreunde Paul Klee, August Macke und Louis Moilliet im April 1914 unternahmen, zum hundertsten Mal. Das Zentrum Paul Klee nimmt sich das Jubiläum zum Anlass, diese Sternstunde der Moderne noch einmal aufleben zu lassen und die auf der Reise entstandenen oder von ihr inspirierten Werke zum ersten Mal seit mehr als dreissig Jahren in einer umfassenden Ausstellung wieder zu vereinen.

Die Zusammenführung der heute über die ganze Welt verstreuten Arbeiten der drei Künstler vermag den faszinierenden bildnerischen «Wettstreit» zu veranschaulichen, der vor allem Klee und Macke während ihrer Reise zu künstlerischen Höchstleistungen inspirierte. Klee schuf im Laufe des knapp zweiwöchigen Aufenthalts in Tunesien 35 Aquarelle und 13 Zeichnungen, Macke 33 Aquarelle und 79 Zeichnungen in drei Skizzenbüchern, während Moilliet in Tunesien weit weniger produktiv war, sodass seine wichtigsten Werke während späteren Aufenthalten in Marokko und Südspanien entstanden. Für Klee blieb Tunesien über lange Zeit eine wichtige Inspirationsquelle. Immer wieder liess er sich von der Erinnerung an die Reise oder von deren Bildern anregen und brachte bis in die frühen 1930er Jahre über zwanzig Werke hervor, die sich darauf beziehen. 

Die Tunisreise gilt als kunsthistorisches Schlüsselereignis des 20. Jahrhunderts. Seit Ernst-Gerhard Güses längst vergriffenem Katalog zur Ausstellung von 1982 in Münster (Westfalen) und Bonn liegen eine Vielzahl neuer Forschungsergebnisse vor. Sie werfen ein völlig neues Licht auf diese Geburtsstunde der modernen Aquarell-malerei und den kunst- und zeitgeschichtlichen Kontext.

Die von Michael Baumgartner kuratierte Ausstellung ist nur im Zentrum Paul Klee in Bern zu sehen. Sie umfasst ca. 140 Exponate (davon rund 100 farbige Werke, hauptsächlich Aquarelle). Die Leihgaben stammen aus 65 amerikanischen und europäischen Museen und Privatsammlungen. Im Hatje Cantz Verlag erscheint ein Katalog in deutscher, englischer und französischer Ausgabe. Das Projekt und die vorangehenden Forschungen werden von der Paul Klee-Stiftung der Burgergemeinde Bern unterstützt.

Taking a Line for a Walk 16/04—17/08/14

Mit Werken von Paul Klee (1879-1940), Mark Tobey (1890–1976), Henri Michaux (1899–1984), Cy Twombly (1928–2011), Brice Marden (geb. 1938), Jonathan Lasker (geb. 1948), Olav Christopher Jenssen (geb. 1954), Christopher Wool (geb. 1955)

Der Ausstellungstitel zitiert den Ausspruch von Paul Klee «eine Linie spazieren führen» und hat ihren Ausgangspunkt bei Klees Umgang mit der Linie, die sich oft in Form von Schriftzeichen oder symbolhaften Zeichen manifestiert oder aus ihnen heraus entwickelt.
Paul Klees bildnerisches Denken mass der Schrift, den Zeichen und der Linie im künstlerischen Schaffen eine besondere Bedeutung bei. Schrift transportiert nicht nur Inhalte, sondern ist auch eigenständige, abstrakte Form. Ihre Struktur und ihre äussere Form entsprechen bestimmten Konventionen. Gleichzeitig ist die Schrift auch vom individuellen Duktus des Autors geprägt. Sie vereint somit Konzept und Spontaneität und ist deshalb ein interessantes Zeugnis des künstlerischen Prozesses. Diese künstlerische Haltung weist Klee gewissermassen als Vorläufer des abstrakten Expressionismus aus.

Die Ausstellung wurzelt in Klees Schaffen, das anschaulich dokumentiert wird, zeigt aber hauptsächlich Werke von Künstlern, die den amerikanischen und europäischen Strömungen, bzw. Ausläufern des abstrakten Expressionismus zuzurechnen sind. Schlüsselwerke mit teilweise monumentalen Dimensionen wie Brice Mardens «The Muses» oder Jonathan Laskers «When Dreams Work» treten in Dialog mit Inkunabeln der Nachkriegs-kunst wie Cy Twomblys «Free Wheeler» von 1955,  aber auch feingliedrigen Zeichnungsserien, darunter beispielsweise viele unpublizierte Blätter aus dem Nachlass von Henri Michaux.

Die von Fabienne Eggelhöfer kuratierte Ausstellung ist nur im Zentrum Paul Klee in Bern zu sehen. Sie umfasst rund 100 Werke (davon ca. 40 Gemälde und 60 Arbeiten auf Papier). Es erscheint ein Katalog in Deutsch/Englisch im Snoek-Verlag, Köln.

Paul Klee. Sonderklasse – unverkäuflich 23/10/14—01/02/15

Mit «Sonderklasse – unverkäuflich» bezeichnete Klee eine besondere Kategorie innerhalb seines eigenen Klassierungssystems seiner Werke, mit dem er eigentlich verschiedene Preisklassen vergab. Das Etikett «Sonder-klasse» oder «SKl» war für diejenigen Werke reserviert, denen der Künstler eine besondere Bedeutung beimass, und die er für seine Nachlasssammlung vorgesehen hatte. Dieser Thematik widmet sich ein von der Ernst von Siemens-Stiftung gefördertes Forschungsprojekt der Universität Zürich, in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee und dem Museum der bildenden Künste Leipzig. Die Resultate werden in diese Ausstellung einfliessen. 

Die von Michael Baumgartner kuratierte Ausstellung umfasst nebst zahlreichen anderen Arbeiten von Paul Klee mit 100 «Sonderklasse»-Werken etwa 40% des Totalbestands der «Sonderklasse». Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation mit den Forschungsresultaten. Die Ausstellung wird nach Bern in leicht veränderter Zusammensetzung in Leipzig zu sehen sein (1. März bis 25. Mai 2015).

Vorschau

Klee & Kandinsky

Zentrum Paul Klee
19/06—27/09/15 

Städtische Galerie am Lenbachhaus, München 
23/10/15—24/01/16

Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne zur Verfügung: 
Maria-Teresa Cano, Leiterin Kommunikation und Kunstvermittlung 
mariateresa.cano@zpk.org, Tel. +41 (0)31 359 01 01