Zentrum Paul Klee Bern Gegründet von Maurice E. und Martha Müller sowie den Erben Paul Klee
Mi 06.06.2012

Medienmitteilung Cage@Klee

Cage@Klee, zum 100. Geburtstag von John Cage (1912–1992)
Samstag 30. Juni und Sonntag 1. Juli 2012, Zentrum Paul Klee

Cage@Klee – das Zentrum Paul Klee feiert den 100. Geburtstag von John Cage (1912-1992) mit Konzerten, Bildprojektionen, einem Symposium und einem Kinder- und Familienprogramm. Den fulminanten Abschluss bildet die CH-Premiere des Luxemburgischen Jungstars

Die Begegnung von John Cage mit Paul Klees Werk sowie sein Geburtstag, der sich 2012 zum einhundertsten Mal jährt, sind Anlass, Cage im Zentrum Paul Klee als Künstler und Vordenker einer neuen Kunstkonzeption zu ehren. 
Präsentiert wird ein zweitägiges Minifestival mit Konzerten, einem Symposium mit Musik- und Kunstwissenschaftlern, Bildporjektionen von Klee und Cage, Originalton John Cage, wie er James Joyces «Finnegans Wake» liest, und einem Kinder- und Familienkonzert. Den krönenden Abschluss bildet ein Rezital «bachCage» mit dem Luxemburger Jungstar Francesco Tristano (piano & electronics), der sowohl im klassischen Konzertsaal als auch in der Clubszene für Aufregung sorgt.

Peter Fischer, Direktor des Zentrum Paul Klee, zu Cage@Klee:
Cage ist eine der prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Als Musiker, Komponist, Maler und Zeichner war er nicht nur ein Multitalent per se, sondern hat auch stets einen engen Austausch mit Künstlerfreunden gepflegt, dem fruchtbare gemeinsame Projekte entsprungen sind, beispielsweise mit Merce Cunningham, Robert Rauschenberg oder Robert Wilson. Grosse Bewunderung hegte der junge Cage für die abstrakten Künstler der Moderne, insbesondere für „Die Blauen Vier“ Klee, Kandinsky, Jawlensky und Feininger, deren Werken er in den späten 1930er Jahren erstmals in einer Ausstellung Seattle begegnete. Frappant sind denn auch die Parallelen im künstlerischen Verständnis von Klee und Cage, insbesondere die Gabe beider Künstler, das Organische und das Strukturelle, Komponierte nebeneinander gelten zu lassen. Das Zentrum Paul Klee erweist sich somit als der ideale Ort, John Cage mit einem Minifestival aufleben zu lassen und zu ehren. Sowohl in ihrer grenzüberschreitenden künstlerischen Haltung wie in ihren bildnerischen Werken treffen sich Cage und Klee in wunderbarer Übereinstimmung. Cage@Klee ist eine programmatische Setzung und profiliert das Zentrum Paul Klee als Ort der gelebten Transdisziplinarität.

John Cage und Paul Klee
Am Anfang seiner Laufbahn fühlte John Cage sich zur bildenden Kunst ebenso hingezogen wie zur Musik. Bereits 1930 lernte er auf einer Studienreise durch Europa Werke von Klee kennen. 1939 realisierte John Cage in Zusammenarbeit mit der Malerin, Kunstsammlerin und Galeristin Galka Scheyer Ausstellungen der «blauen Vier» (Kandinsky, Klee, Jawlensky und Feininger) an der Cornish School in Seattle, an der er als Komponist und Korrepetitor für die Choreografin Bonnie Bird arbeitete. Cage schrieb an Galka Scheyer: «We are crazy about the pictures.» 

«bachCage» Rezital mit Francesco Tristano, Schweizer Premiere Dass ein junger Musiker gleichzeitig sowohl in der Clubszene als auch in klassischen Konzerthäusern für Aufregung sorgt, dürfte weltweit ein Novum sein. Ebenso neu ist es, dass Puristen aus dem Klassik- und dem Techno-Lager sich einig sind. Die Einspielung des «bachCage» - Albums bei der Deutschen Grammophon hat zu Recht für Furore gesorgt. Für Spannung dürfte somit auch bei seiner Schweizer Premiere, im Zentrum Paul Klee, gesorgt sein. Die Unerschrockenheit, mit der der 29-jährige Francesco Tristano Epochen und Stilistiken kombiniert und mitunter auch kollidieren lässt, mag Irritation auslösen. Wobei der gebürtige Luxemburger kein Provokateur im eigentlichen Sinn ist. Alles, was er tut, ist Ausdruck einer Offenheit, die keine Grenzen, keine Einengung duldet. Sein Tun ist stets reflektiert und zeugt von respektvollem Umgang mit Musik. 

Mit freundlicher Unterstützung der Artephila Stiftung. 

Die Musiker stehen gerne für Interviews zur Verfügung.

Auskunft über:
Maria-Teresa Cano, Leiterin Kommunikation und Kunstvermittlung, , Tel. +41 (0)31 359 01 01