Paul Klee
Paul Klee ist 1879 in der Nähe von Bern geboren und gehört zu den wichtigsten Künstler:innen des 20. Jahrhunderts. Mit grossem Interesse verfolgte er die künstlerischen Strömungen seiner Zeit, entwickelte aber eine eigenständige Position und schloss sich nie einer bestimmten Kunstbewegung an. Sein Denken und Schaffen haben die nachfolgenden Generationen weltweit geprägt und inspiriert. 1940 starb Paul Klee nach längerer Krankheit in Locarno. Er ist in Bern beigesetzt.
Biografie
1879
Am 18. Dezember wird Paul Klee als Sohn des Musiklehrers Hans Wilhelm Klee (1849–1940) und der Sängerin Ida Maria Frick (1855–1921) in Münchenbuchsee bei Bern geboren.
1898
Nach bestandenem Abitur und langem Schwanken zwischen Musik und Malerei entscheidet er sich für das Kunststudium und geht nach München, wo er die private Zeichenschule von Heinrich Knirr besucht.
1899
Klee lernt seine spätere Frau, die Pianistin Lily Stumpf (1876–1946), kennen.
1900
Nach fünf Monaten bricht er das Studium an der Münchner Akademie in der Malklasse von Franz von Stuck ab.
1901
Im Juli kehrt Klee zu seinen Eltern nach Bern zurück.
1901–1902
Mit dem Bildhauer Hermann Haller unternimmt er eine sechsmonatige Bildungsreise durch Italien und erlebt eine Schaffenskrise angesichts der Kunst der Antike und der Renaissance.
1902–1906
Er zieht sich zum Selbststudium in sein Elternhaus zurück, wo erste Hinterglasmalereien und Radierungen entstehen.
1906
Nach der Heirat mit Lily Stumpf am 15. September in Bern zieht das Paar nach München.
1907
Am 30. November wird der Sohn Felix geboren.
1911
Klee lernt die Künstler:innen um den Blauen Reiter – August Macke, Gabriele Münter, Wassily Kandinsky, Marianne von Werefkin, Alexej Jawlensky und später auch Franz Marc - kennen.
1912
Er zeigt 17 Werke in der zweiten Ausstellung des Blauen Reiter in München. Im April reist Klee nach Paris, wo er zum ersten Mal Werke des Kubismus sieht und Robert und Sonia Delaunay besucht.
1914
Im April reist Klee mit August Macke und Louis Moilliet nach Tunesien. Dort vertieft er die in Paris erhaltenen Impulse hin zur Abstraktion und Farbgestaltung.
1916
Am 11. März wird Klee zur Armee einberufen und verrichtet nach der Infanterieausbildung seinen Kriegsdienst bei der Fliegerabteilung in Schleissheim bei München und in Gersthofen. Dabei kann er seine künstlerische Arbeit weiter verfolgen.
1916–1918
Mit seinen Ausstellungen in der Berliner Galerie Der Sturm wird er zu einer Kultfigur der jungen Kunst in Deutschland.
1920
Klees Galerist Hans Goltz veranstaltet eine erste Retrospektive mit 362 Werken in München. Die ersten Klee-Monografien werden veröffentlicht. Im Oktober wird er von Walter Gropius an das Bauhaus in Weimar berufen.
1921
Klee nimmt am 13. Mai seine Lehrtätigkeit auf und zieht mit seiner Familie von München nach Weimar.
1923
Die Berliner Nationalgalerie richtet Klee im Kronprinzen-Palais eine erste Museumsausstellung in Deutschland aus.
1924
Die Kunsthändlerin Galka Scheyer gründet die Künstlergruppe Die Blaue Vier mit Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Alexej Jawlensky und Paul Klee und versucht die Künstler in den USA bekannt zu machen.
1925
Das Bauhaus zieht nach Dessau um.
Klee nimmt gemeinsam mit Max Ernst, Joan Miró, Pablo Picasso und weiteren Künstler:innen an der ersten surrealistischen Gruppenausstellung La peinture surréaliste in Paris teil.
1926
Klee zieht mit seiner Familie nach Dessau, wo er gemeinsam mit Wassily und Nina Kandinsky eines der von Gropius erbauten Zweifamilienhäuser für Bauhausmeister bewohnt.
1928
Klee unternimmt eine Reise durch Ägypten. Vor allem die Hieroglyphen und die Nillandschaft hinterlassen ihre Spuren in seinem Werk.
1929
Zu Klees 50. Geburtstag finden mehrere Ausstellungen statt, unter anderem in Berlin, Dresden und Paris sowie im Museum of Modern Art in New York.
1931
Er verlässt das Bauhaus und übernimmt eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie.
1933
Unter dem Druck der Nationalsozialisten wird Klee aus der Lehrtätigkeit entlassen. Ende Jahr verlässt er zusammen mit seiner Frau Deutschland und kehrt in seine Heimatstadt Bern zurück.
1935
Bei Klee machen sich erste Anzeichen einer Sklerodermie-Erkrankung bemerkbar.
1936
Sein schlechter Gesundheitszustand erschwert Klees künstlerisches Schaffen stark.
1937
Unter den Nationalsozialisten gilt Klees Kunst als «entartet» und 102 seiner Werke werden aus deutschen Museen beschlagnahmt. 15 davon sind in der Ausstellung Entartete Kunst zu sehen.
1939
Trotz seines schlechten Gesundheitszustands erreicht Klees Produktivität einen Höhepunkt. In nur einem Jahr schafft er 1253 Werke.
1940
Am 29. Juni stirbt Paul Klee in Locarno-Muralto. Sein bis dahin hängiger Einbürgerungsantrag wird am 5. Juli bewilligt.
Sammlung
Die weltweit grösste Sammlung von Kunstwerken von Paul Klee sowie mehrere tausend Archivalien aus dem Nachlass des Künstlers lagern im Depot des Zentrum Paul Klee.
Mehr erfahrenArchiv & Forschung
Das Zentrum Paul Klee ist mit seiner umfangreichen Kunstsammlung und dank der Schenkungen der Familien Klee und Bürgi die weltweit zentrale Forschungsstelle zu Leben, Werk und Wirkungsgeschichte von Paul Klee.
Mehr erfahrenKosmos Klee.
Die Dauerausstellung «Kosmos Klee. Die Sammlung» bietet Besucher:innen einen chronologischen Überblick über Klees künstlerisches Schaffen und präsentiert rund siebzig Werke sowie biografisches Material und Archivalien.
Mehr erfahrenMediathek
In der Online-Mediathek des Zentrum Paul Klee entdecken Sie Videos, Bilder und Podcasts zum Leben und Werk von Paul Klee.
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